Eigenkapital/Bootstrapping
Eine der häufigsten und direktesten Methoden zur Finanzierung eines Startups ist die Nutzung eigener Mittel, «Bootstrapping» genannt.
Hierbei investiert ihr euer eigenes Geld in das Unternehmen und werdet Gesellschafter oder Aktionär. Dies hat den Vorteil, dass ihr die volle Kontrolle über euer Unternehmen behaltet und alle Gewinne und Wertsteigerungen euch zugutekommen. Allerdings ist das Risiko auch vollständig auf euch allein gestellt.
Mailchimp ist ein erfolgreiches Beispiel für Bootstrapping.
3F – Family, Friends, Fools
Die sogenannten 3F’s – Family, Friends and Fools – sind ebenfalls eine beliebte Finanzierungsquelle.
Diese Methode beinhaltet die Beschaffung von Kapital durch nahe Verwandte, Freunde oder andere wohlwollende Personen, die an eure Idee glauben. Diese Investoren fungieren oft als private Investoren und bieten möglicherweise zinsfreie oder zinsgünstige Kredite. Die Bedingungen dieser Vereinbarungen sind individuell auszuhandeln.
Bankkredite und Darlehen
Bankkredite sind eine weitere Möglichkeit der Fremdfinanzierung, jedoch heutzutage schwieriger zu erhalten als früher.
Ein umfassender und gut durchdachter Businessplan ist hierbei unerlässlich, um die Bank von eurer Geschäftsidee zu überzeugen. Banken sind risikoscheu und finanzieren selten kreative oder riskante Projekte. Ein solider Plan und ein starker Nachweis eurer bisherigen Erfolge können jedoch helfen.
Gründerwettbewerbe
In der Schweiz gibt es zahlreiche Gründerwettbewerbe, bei denen ihr Startkapital gewinnen könnt. Diese Wettbewerbe bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch die Chance, euer Netzwerk zu erweitern und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Eine Übersicht der wichtigsten Wettbewerbe findet ihr auf Jungunternehmerpreise.
Crowdfunding
Crowdfunding hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Plattformen wie Kickstarter, Indiegogo oder Startnext ermöglichen es, dass viele kleine Investoren in eure Geschäftsidee investieren. Ihr erhaltet nicht nur das notwendige Kapital, sondern auch wertvolles Feedback und eine erste Kundschaft. Crowdfunding eignet sich besonders gut für innovative Produkte und Dienstleistungen, die auf breite Unterstützung zählen können.
Business Angels
Business Angels sind meist erfahrene Unternehmer oder Manager, die ihr eigenes Kapital in Startups investieren. Neben finanzieller Unterstützung bieten sie oft auch wertvolles Mentoring und Zugang zu ihrem Netzwerk.
Diese Unterstützung kann entscheidend für den Erfolg eures Startups sein. Business Angels suchen in der Regel nach Projekten mit hohem Wachstumspotenzial.
Venture Capital
Venture-Capital-Gesellschaften investieren gezielt in vielversprechende Startups. Diese Investitionen kommen oft mit umfangreichem Know-how und Netzwerkunterstützung. Das Ziel dieser Investoren ist ein gewinnbringender Exit, bei dem sie ihre Anteile zu einem höheren Preis verkaufen.
Startups profitieren von der Expertise und den Ressourcen der Venture-Capital-Gesellschaften, müssen jedoch auch Anteile und somit einen Teil der Kontrolle abgeben. Dies kommt mit einem entsprechenden Risiko.
Ein schwieriges Umfeld mit leichter Erholung in 2024
Schweizer VC-Investitionen verzeichneten in der ersten Hälfte des Jahres 2023 einen Rückgang von 54% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden knapp CHF 1.2 Milliarden investiert, mit einer leichten Verringerung der Anzahl der Finanzierungsrunden.
2024 zeigt Anzeichen einer Erholung. Im Mai 2024 erreichten die Investitionen CHF 234 Millionen, was einem Anstieg von 58% im Vergleich zum Vormonat entspricht. Die bedeutendsten Sektoren waren Biotech, Fintech und ICT.
Ein Grossteil der Investitionen konzentriert sich weiterhin auf Frühphasenfinanzierungen, die fast 96% der Finanzierungsrunden ausmachen.
Acceleratoren und Inkubatoren
Acceleratoren und Inkubatoren bieten Startups Unterstützung in Form von Beratung, günstigen Büroräumen, Finanzierung und Weiterbildungsprogrammen.
Einige bekannte Inkubatoren und Förderprogramme in der Schweiz:
- Tenity: Fintech und Insurtech in Zürich
- Switzerland Innovation Park: Verschiedene Bereiche & Standorte
- Kickstart Innovation: Fintech, Healthtech, Edtech, Smart Cities
- MassChallenge Switzerland: Early-Stage Accelerator
- Innosuisse Start-up Coaching: Verschiedene Technologiebereiche, national
- BaselArea.swiss: Life Sciences & Healthtech in Basel
- Venture Kick: Support für Startups von Schweizer Universitäten
- Impact Hub Zürich: Sozialunternehmer und nachhaltige Geschäftsmodelle
Diese Programme werden oft von grossen Unternehmen oder Institutionen angeboten und zielen darauf ab, vielversprechende Startups schnell und effektiv zu skalieren. Die Teilnahme an solchen Programmen kann eurem Startup einen entscheidenden Schub geben.
Innenfinanzierung (operativer Cashflow)
Die Innenfinanzierung durch den operativen Cashflow ist die risikoärmste Methode. Hierbei nutzt ihr die Einnahmen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zur Finanzierung neuer Projekte oder zur Expansion. Diese Methode setzt voraus, dass euer Unternehmen bereits profitabel ist und genügend Mittel generiert, um reinvestiert zu werden.